Alltagsradverkehrskonzept Landkreis Neu-Ulm

Projektzeitraum

2022-2023

Herr Steffen Fiebig, Radverkehrsbeauftragter

• Erstellung eines Alltagsradverkehrskonzeptes zur künftigen Radverkehrsförderung
• Konzeption eines durchgängigen Alltagsradwegenetzes in Kooperation mit allen Beteiligten und Interessierten (Kommunen, Landkreis, Staatliches Bauamt, Vereine etc.)
• Identifikation und Priorisierung von Netzlücken, Wunschlinien und Entwicklungsmaßnahmen
• Aufnahme und Analyse von Problemstellen, Hindernissen und Qualitätskriterien
• Analyse ausgewählter Radparkanlagen
• Handlungsempfehlungen für Kommunen und Baulastträger zur Radverkehrsförderung und zur Verbesserung der Radinfrastruktur
• Aufbau einer digitalen Datenbank für Radverkehr und Radinfrastruktur

Der Wirtschafts- und Verkehrsausschuss des Landkreises Neu-Ulm hat am 30. Januar 2020 beschlossen, den Radverkehr in besonderem Maße zu fördern, da dieser als ein wesentlicher Bestandteil von stadt- und umweltverträglicher Mobilität betrachtet wird. Um die klimafreundliche Mobilität voranzubringen, wurde die Erstellung eines Radverkehrskonzeptes, mit Fokus auf Alltagsradverkehr, in Auftrag gegeben.

Fokus des Konzeptes war die Erstellung eines abgestimmten Wegenetzes für den Alltagsradverkehr im ganzen Landkreis. Erster wichtiger Baustein dabei war die Abstimmung zwischen Baulastträgern, Städten, Gemeinden und weiteren Belangträgern. Der Einbezug aller Akteure sollte das Miteinander fördern, die Akzeptanz steigern und nicht zuletzt sichern, dass alle relevanten Blickwinkel eingebracht werden konnten.

Um diesem Thema Rechnung zu tragen, gab es neben den Abstimmungsgesprächen mit den Kommunen und Belangträgern im Oktober 2022 auch eine Bürgerbeteiligung, um die Einwohnerinnen und Einwohner des Landkreises an der Erstellung des Alltagsradverkehrskonzeptes zu beteiligen. Über 50 Meldungen wurden bei verschiedenen Beteiligungsformaten abgegeben, wobei die wichtigsten Ergebnisse mit Hilfe eines Graphic Recordings langfristigfestgehalten wurden:

Neben den intensiven Abstimmungsprozessen war die Befahrung und Analyse des Radwegenetzes ein zentrales Element, zur Erfassung und Dokumentation des Status quo. In diesem Zuge erfolgte auch eine Betrachtung von Problemstellen und Entwicklungspotentialen im Netz, kombiniert mit entsprechenden Handlungsempfehlungen. Damit einher ging der Aufbau einer digitalen Datenbank, um die Ergebnisse langfristig nutzbar zu machen. Zudem wurde ein Radverkehrshandbuch erstellt, das Best-Practice-Beispiele zeigt und wichtige Radverkehrsthemen näher beleuchtet.

Das Konzept stellt auch einen wichtigen Baustein im Rahmen der Mitgliedschaft in der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen in Bayern e.V. (AGFK) dar, der der Landkreis beigetreten ist. Auch dem Radverkehrskonzept ist es zu verdanken, dass der Landkreis Neu-Ulm am 26. Januar 2023 offiziell als fahrradfreundlicher Landkreis durch das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr ausgezeichnet wurde.

Neben umfassenden standortspezifischen Maßnahmen und dem Radverkehrshandbuch wurden im Laufe des Projektes auch grundlegende Zielsetzungen zur Förderung des Radverkehrs erarbeitet, die sich der Landkreis Neu-Ulm gesetzt hat. Diese Zielsetzungen wurden im Februar 2023 vom Wirtschafts- und Verkehrsausschuss beschlossen.

• Analyse von fast 550 Kilometern Alltagsradwegenetz
• Evaluation von knapp 50 Radparkanlagen
• Erfassung von mehr als 1.000 Streckeninformationen und diversen Netzlücken
• Detailbetrachtung und Analyse von über 300 punktuellen Problemstellen und Hindernissen

Zudem verfügt der Landkreis über ein tagesaktuelles Geoportal, mit Informationen zum Radwegenetz, den Freizeitrundtouren und der Radwegweisung: https://maps.topplan.de/lkr-neu-ulm